Die Gravenhorster Kanalbrücke – Gefahr für Radfahrer und Fußgänger?
Was dich in diesem Artikel erwartet:
Die Gravenhorster Kanalbrücke in Hörstel gilt seit Jahren als problematischer Verkehrspunkt für Radfahrer und Fußgänger. Dieser Artikel beleuchtet die aktuelle Lage, diskutiert Vorschläge zur Verbesserung und zeigt auf, welche Herausforderungen dabei bestehen. Außerdem erhältst du Einblicke in die politischen Diskussionen rund um die Brücke.
Inhaltsverzeichnis
Eine gefährliche Überquerung der Gravenhorster Kanalbrücke
Die Gravenhorster Kanalbrücke – eigentlich eine wichtige Verbindung zwischen Hörstel und dem Kunsthaus Gravenhorst – hat ein großes Problem: Sie ist gefährlich. Vor allem für Radfahrer und Fußgänger gibt es hier kaum Platz, und das sorgt regelmäßig für brenzlige Situationen. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss auf die Fahrbahn ausweichen, auf der Autos häufig mit über 70 km/h unterwegs sind. Fußgänger haben es nicht viel besser: Ein schmaler, unebener Trampelpfad zwischen Leitplanke und Straße ist die einzige Option.
Diese Gefahrenstelle wurde bereits mehrfach von Bürgern und Politikern angesprochen, doch eine Verbesserung lässt auf sich warten. Uwe Runde, ein besorgter Anwohner, berichtet von Radfahrern, die von vorbeifahrenden Autos regelrecht „geschnitten“ werden. In einem Fall führte das sogar zu einem Sturz, bei dem eine Radfahrerin sich schwer verletzte.
Lösungsansätze in der Diskussion
In der Politik gibt es zwar Ideen, doch deren Umsetzung ist nicht einfach. Die Grünen haben in einer Ratssitzung verschiedene Vorschläge eingebracht, um die Situation für Radfahrer und Fußgänger zu entschärfen:
- Tempo 30: Ab der Beendigung des Fahrradweges in Richtung Ibbenbüren und nach dem Kreisverkehr Bergeshöveder Straße soll die Geschwindigkeit reduziert werden.
- Fahrradüberholverbot: Damit Autos nicht an Radfahrern vorbeidrängen.
- Rote Markierungen auf der Fahrbahn: Diese sollen Radfahrern eine klare Spur aufzeigen.
Diese Maßnahmen haben in Münster bereits auf der Manfred-von-Richthofen-Straße zu einer spürbaren Verbesserung geführt. Doch die Gravenhorster Kanalbrücke ist in vielen Bereichen anders. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Brücke für Radwege schlicht zu schmal ist. Ohne einen kompletten Neubau der Brücke sei eine Verbesserung kaum möglich.
„Die Brücke ist ein echtes Problem, und wir wissen alle, dass etwas getan werden muss. Aber niemand weiß, wie wir das finanzieren sollen“, erklärt Bürgermeister David Ostholthoff.
Der Alltag auf der Brücke: Schulkinder und Touristen gefährdet
Die Brücke wird nicht nur von Radfahrern genutzt, sondern ist auch eine wichtige Verbindung für Schulkinder und Besucher des Kunsthauses Gravenhorst. Besonders Kinder, die aus Püsselbüren zur Schule fahren, sind auf die Überquerung angewiesen. Viele von ihnen müssen sich täglich durch den gefährlichen Verkehr kämpfen. Das macht die Situation besonders brisant, denn die Gefahren betreffen vor allem die Schwächsten im Straßenverkehr.
Touristen, die das Kunsthaus Gravenhorst besuchen, stoßen ebenfalls auf ihre ersten Herausforderungen, wenn sie versuchen, die Brücke zu überqueren. Die wunderschöne Landschaft rund um das Kunsthaus lockt zwar Besucher an, doch die Anfahrt über die Gravenhorster Kanalbrücke ist alles andere als idyllisch.
„Es ist jedes Mal ein Abenteuer, die Brücke mit dem Fahrrad zu überqueren. Ich mache mir immer Sorgen um die Schulkinder“, berichtet eine Anwohnerin.
Politische Sackgasse oder Hoffnung?
Im kommenden Herbst steht eine Verkehrsschau an, bei der die Situation erneut thematisiert wird. Stadt, Kreis und Landesbehörden wollen dann zusammenkommen, um mögliche Lösungen zu diskutieren. Doch bisher scheitern viele Ansätze an der fehlenden Finanzierung und den Zuständigkeiten der beteiligten Behörden. Das Wasser- und Schifffahrtsamt, das für den Mittellandkanal zuständig ist, erklärt, dass keine baulichen Änderungen an der Brücke geplant sind. Auch Straßen.NRW sieht keine Möglichkeit, die schmale Brücke ohne erheblichen Aufwand zu verbreitern.
„Die Brücke wurde in einer Zeit gebaut, in der der Radverkehr kaum berücksichtigt wurde. Für eine wirkliche Verbesserung bräuchten wir einen Neubau, doch dafür fehlt das Geld“, sagt ein Vertreter von Straßen.NRW.
Fazit: Die Situation bleibt angespannt
Die Gravenhorster Kanalbrücke bleibt auch weiterhin ein Risiko für Radfahrer, Fußgänger und Schulkinder. Trotz zahlreicher Diskussionen gibt es bisher keine konkreten Maßnahmen, die das Problem nachhaltig lösen. Ob die Verkehrsschau im Herbst zu Fortschritten führen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Ohne eine grundlegende bauliche Veränderung wird die Brücke auch in Zukunft ein kritischer Punkt in der Region bleiben.
Weitere Informationen:
- Mehr zur Verkehrssituation in Hörstel: Straßen.NRW
- Tourismus und Kunst in der Region: Kunsthaus Gravenhorst
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