Eigenvorsorge in Hörstel: Wie wir uns auf Krisen und Katastrophen vorbereiten können
Es ist ein Winterabend in Hörstel. Plötzlich wird es dunkel. Kein Licht, kein Internet, keine Heizung. Nachbarn stehen ratlos vor ihren Häusern, Radios bleiben still, die Tankstelle hat geschlossen. Was wie ein Szenario aus einem Film klingt, taucht seit einigen Jahren in amtlichen Risikoanalysen auf. Behörden stellen deshalb eine einfache Frage: „Sind Sie vorbereitet? – Betreiben Sie Eigenvorsorge?“
Diese Frage betrifft nicht nur Bundesbehörden, sondern auch Städte wie Hörstel. Denn Eigenvorsorge in Hörstel beginnt da, wo Menschen leben – im eigenen Zuhause.
Inhaltsverzeichnis
1. Warum Vorsorge heute wichtiger ist
Deutschland gilt als eines der sichersten Länder weltweit. Trotzdem betonen Fachstellen, dass Risiken wachsen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nennt unter anderem:
- Cyberangriffe
- Extremwetter durch Klimawandel
- Störungen in Lieferketten
- Desinformation und Sabotage
Das Innenministerium NRW verweist zusätzlich auf geopolitische Entwicklungen, die Versorgung oder Energie beeinflussen können.
➡️ Offizielle Empfehlung beider Behörden: Jeder Haushalt sollte mindestens 72 Stunden, besser 10 Tage, selbst versorgt sein.
(Quellen: BBK-Ratgeber „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“, NRW-Broschüre „Krisenvorsorge im Alltag“)
2. Beispiele aus dem Alltag
Krisen müssen nicht dramatisch aussehen, um den Alltag zu beeinflussen. Behörden listen typische Fälle:
- Heizungsausfall
- kein Wasser aus dem Hahn
- geschlossene oder leere Geschäfte
- Kartenzahlung und Geldautomaten ohne Funktion
- Mobilfunk und Internet außer Betrieb
- Tankstellen ohne Kraftstoff
Solche Schwierigkeiten gab es in Deutschland bereits bei Hochwasserlagen, Stürmen oder lokalen Stromausfällen. Behörden weisen darauf hin, dass solche Szenarien realistisch sind.
3. Wie Eigenvorsorge funktioniert
Viele Bürger fragen sich: „Wo fange ich an?“
BBK und NRW-Innenministerium schlagen einen einfachen Zugang vor:
✔️ regelmäßig ein wenig mehr einkaufen
✔️ lagern, was man ohnehin nutzt
✔️ Vorräte rotierend aufbrauchen und erneuern
So entsteht Vorsorge ohne Überbevorratung.
4. Vorrat, Ausrüstung und Dokumente
Lebensmittel
Geeignet sind haltbare Produkte wie:
- Konserven
- Knäckebrot
- Nudeln oder Reis
- haltbare Milch
Tipp: Lagern Sie, was Sie ohnehin essen – so entsteht kein Abfall.
Trinkwasser
Empfohlen werden:
- mindestens 1,5 Liter pro Person und Tag, besser 2 Liter.
Kochen ohne Strom
- Campingkocher
- Gasgrill
(Bei Nutzung bitte auf Sicherheit achten: Belüftung, Brandgefahr)
Energie & Licht
- Powerbanks
- Ersatzakkus
- Batterien
- Taschenlampen
Gesundheit
- Hausapotheke
- persönliche Medikamente
- Pflaster und Verbandsmaterial
Kommunikation
Wenn der Strom ausfällt, funktionieren Handy, WLAN und TV nicht mehr.
Darum raten Behörden:
✔️ Kurbel-, Solar- oder Batterieradio
✔️ Warn-Apps wie NINA (solange Netz besteht)
Bürger-Notfunk, Leuchttürme und Krisenkommunikation im Kreis Steinfurt
Dokumente & Notgepäck
Sinnvoll sind:
- Ausweise
- Versicherungsunterlagen
- Medikamentenliste
- Wasser, Snacks, Taschenlampe
Diese Empfehlungen decken sich mit staatlichen Ratschlägen.
5. Unterstützung und Anlaufstellen in Hörstel
Die Stadt Hörstel benennt ausdrücklich Informationspunkte, wenn Kommunikationswege ausfallen:
📌 Feuerwehrgerätehäuser in
- Bevergern, Rodder Str. 33
- Dreierwalde, Lütkenfelder Str. 10
- Hörstel, Uferstr. 2
- Riesenbeck, Emsdettener Str. 32
📌 Altes Rathaus Riesenbeck, Kalixtusstr. 6
Diese Standorte sind:
✔️ notstromversorgt
✔️ wichtige Anlaufstellen zur Weitergabe von Lageinformationen
Damit setzt die Verwaltung einen Rat um, den BBK ausdrücklich nennt: Orientierungspunkte schaffen.
6. Was ist ein Katastrophenschutz-Leuchtturm?
Das Konzept wurde wissenschaftlich entwickelt und auf den Kreis Steinfurt übertragen.
Leuchttürme dienen dazu,
- Notrufe anzunehmen,
- Hilfe zu koordinieren,
- Informationen weiterzugeben.
Ein zusätzlicher Nutzen:
Bürger können sich dort kurzfristig aufwärmen, wenn zuhause die Heizung ausfällt.
Leuchttürme sind jedoch keine Notunterkünfte, sondern Orientierungspunkte.
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7. Leuchttürme im Kreis Steinfurt
Eine interaktive Karte zeigt:
- Standorte, die einsatzbereit sind (farbig markiert)
- Standorte, die vorbereitet werden (grau)
- Orte, die innerhalb 24 Stunden betrieben werden können
Nach Angaben der Stadt Hörstel soll die Gesamtschule Hörstel perspektivisch als Leuchtturm dienen.
8. Fazit – Eigenvorsorge ist eine wichtige Säule
Krisenvorsorge bedeutet nicht Angst, sondern Verantwortung.
Wer vorbereitet ist,
- schützt seine Familie,
- entlastet Einsatzkräfte
- und stärkt den Zusammenhalt.
Schon kleine Schritte reichen:
- ein zusätzlicher Wasserkasten,
- ein Kurbelradio,
- wichtige Dokumente an einem Ort.
So entsteht Sicherheit – ganz ohne Alarmismus.
9. FAQ
Ist Krisenvorsorge übertrieben?
Nein. Laut BBK soll jeder Haushalt mindestens 72 Stunden autark sein.
Wie erfahre ich im Stromausfall Nachrichten?
Über ein Kurbel-, Solar- oder Batterieradio.
Welche Stellen helfen in Hörstel?
Die vier Feuerwehrgerätehäuser sowie das alte Rathaus Riesenbeck.
Was ist ein Leuchtturm?
Ein notstromversorgtes Gebäude zur Annahme von Notrufen, Hilfekoordination und Informationsweitergabe.
Gibt es Checklisten?
Ja. BBK und NRW-Innenministerium stellen PDFs bereit.
Wo finde ich die Standortkarte?
Auf der interaktiven Übersicht des Kreises Steinfurt.



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