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Gefährliche Engstelle: Verkehrssituation an der Gravenhorster Kanalbrücke sorgt für Diskussion

Gravenhorster Kanalbrücke in Hörstel

„Diesmal war es nur ein Schreck – aber irgendwann passiert hier etwas Schlimmes.“ So beschreibt eine Radfahrerin ihre Erfahrung auf der Gravenhorster Kanalbrücke. Wer täglich über die L594 fährt, kennt die Situation: kein Radweg, enge Fahrbahn, dichter Verkehr.

Während Autofahrer Geduld aufbringen müssen, bedeutet es für Radler ein Risiko. Die offiziellen Unfallzahlen sind zwar niedrig, doch viele Menschen aus Hörstel berichten von gefährlichen Überholmanövern und einem mulmigen Gefühl. Wer hat recht – Statistik oder Alltagserfahrung?



1. Die Gravenhorster Kanalbrücke: Nadelöhr im Regionalverkehr

Die Gravenhorster Straße (L594) verbindet Hörstel mit Gravenhorst. Wer den Mittellandkanal überqueren möchte, muss über die Brücke. Sie gilt seit Jahren als Engstelle:

  • keine Rad- und Fußwege
  • enge Fahrbahn
  • hoher Durchgangsverkehr

Für Autofahrer heißt das: Geduld beim Überholen. Für Radfahrer: Mutprobe. Besonders problematisch: Navigations-Apps wie Komoot oder Google Maps leiten Touristen oft genau über diese Route – ohne Hinweis auf die fehlende Radinfrastruktur.

🚴‍♂️ Gravenhorster Straße: Wieder ein Unfall – wie gefährlich ist diese Strecke wirklich?


2. Zuständigkeiten: Wer trägt Verantwortung?

Die Verantwortung liegt nicht bei einer einzigen Stelle. Sie ist aufgeteilt:

BereichZuständige StelleBemerkung
Fahrbahn L594Straßen.NRWLandesbetrieb, keine Maßnahmen vorgesehen
Gravenhorster Kanalbrücke über den MittellandkanalWasserstraßen- und SchifffahrtsverwaltungBausubstanz
StraßenverkehrsrechtKreis SteinfurtStraßenverkehrsbehörde
VerkehrssicherheitPolizei Kreis SteinfurtEinschätzung Unfalllage
Stadt Hörstelkeine direkte Zuständigkeitverweist an Kreis und Land

Straßen.NRW stellte klar: Die L594 ist aktuell nicht im Landesprogramm „Nahmobilität NRW“ enthalten. Damit gibt es keine kurz- oder mittelfristigen Baupläne.

Frage an die Leser: Wie lange können sich Behörden gegenseitig den Ball zuschieben, während Bürger jeden Tag die Brücke nutzen müssen?


3. Unfalllage: Polizei sieht keinen Handlungsbedarf

Die Polizei Kreis Steinfurt verweist auf nur einen meldepflichtigen Unfall mit Radfahrerbeteiligung in den letzten drei Jahren (Februar 2025).

  • Kein Unfallschwerpunkt aus Sicht der Polizei
  • Keine geplanten Kontrollen oder zusätzlichen Maßnahmen

Empfehlung an Radfahrer:

  • möglichst weit rechts fahren
  • reflektierende Kleidung tragen
  • Helm nutzen

Doch wie aussagekräftig sind diese Zahlen, wenn viele brenzlige Situationen nie als Unfall gemeldet werden?


4. Bürgerstimmen: Angst, Frust und Ideen

Die Kommentare von Anwohnern zeigen: Für viele ist die Gravenhorster Kanalbrücke ein tägliches Risiko. Ein kleiner Ausschnitt der vielzähligen Rückmeldungen.

  • Sandra Müller: „Die 30 Sekunden mehr zum sicheren Überholen sind Autofahrern oft zu viel.“
  • Bärbel Schnieders: „Ich meide die Strecke. Überholt wird dort viel zu knapp.“
  • Frank Beckmann: „Schon vor 10 Jahren habe ich für einen Radweg gekämpft. Es fehlt der Wille.“
  • Michael Aufderhaar: „Die Brücke ist lebensgefährlich, ich nehme lieber Umwege.“

Andere schlagen vor:

  • Fahrbahnmarkierungen mit Fahrradpiktogrammen
  • Tempolimit auf 50 km/h
  • Rampen verbreitern

Die Stimmung schwankt zwischen Resignation und Tatendrang. Viele fühlen sich von der Politik allein gelassen.


5. Politische Initiativen – und warum es nicht vorangeht

Die CDU Hörstel reichte einen Antrag beim Verkehrsministerium NRW ein, um die Sicherheit an der Gravenhorster Kanalbrücke zu verbessern. Ergebnis: bislang nichts Konkretes.

  • Keine Aufnahme in Förderprogramme
  • Keine Planung bei Straßen.NRW
  • Kein Signal aus Düsseldorf

Einige Bürger reagieren sarkastisch: „Wenn der Verkehrsminister kommt, ist das nur eine Kaffeefahrt“, heißt es in den Kommentaren.

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zu Besuch in Hörstel – Was steckt dahinter?


6. Mögliche Lösungen: Von Tempo 50 bis Neubau

Welche Maßnahmen sind rund um die Gravenhorster Kanalbrücke denkbar?

Kurzfristig

  • Tempolimit 50 km/h
  • Fahrbahnmarkierungen (Schutzstreifen, Fahrradpiktogramme)
  • Warnschilder für Radfahrer und Autofahrer
  • Anpassung von Navigations-Apps

Mittelfristig

  • Verbreiterung der Rampen
  • bessere Beleuchtung

Langfristig

  • Neubau der Brücke mit Rad- und Fußwegen
  • Integration in das Programm „Nahmobilität NRW“

Frage: Reicht eine Markierung, um Sicherheit zu schaffen – oder braucht es eine grundsätzliche bauliche Lösung?


7. Fazit: Handlungsdruck wächst

Die Faktenlage ist eindeutig: Kaum Unfälle, aber großes Unsicherheitsgefühl. Behörden verweisen aufeinander, Politik zeigt wenig Bewegung.

Doch für Bürger zählt nicht die Statistik, sondern der Alltag. Viele meiden die Gravenhorster Kanalbrücke, andere fahren mit Angst.

Sicherheit darf nicht erst nach einem schweren Unfall Thema werden. Es braucht ein Signal: kurzfristige Maßnahmen jetzt, langfristige Planungen bald. Nur so lässt sich Vertrauen zurückgewinnen.


8. FAQ zur Verkehrssituation

Wie viele Unfälle gab es?
In den letzten drei Jahren nur ein meldepflichtiger Unfall.

Warum gibt es keinen Radweg?
Zuständigkeiten sind verteilt, konkrete Planungen fehlen.

Wer ist verantwortlich?
Straßen.NRW, Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, Kreis Steinfurt.

Welche Lösungen sind möglich?
Kurzfristig: Tempo 50, Markierungen, Schilder. Langfristig: Neubau mit Radweg.

Gibt es politische Initiativen?
Ja, von der CDU Hörstel. Ergebnisse stehen aus.

Warum führen Navi-Apps über die Brücke?
Die Route wird als direkte Verbindung angezeigt, ohne Hinweis auf fehlende Radwege.

Liebe Leser ich bin leidenschaftlicher Fotograf und Blogger. Gemeinsam möchte ich mit euch Hörstel und die Region Erkunden, spannende und neues Berichten. Ihr habt Fragen oder Anregungen, dann schreibt mich direkt an. Meine Kontaktdaten findet Ihr unter Kontakte.

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