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🚴‍♂️ Gravenhorster Straße: Wieder ein Unfall – wie gefährlich ist diese Strecke wirklich?

Unfall Gravenhorster Straße Hörstel

Dienstagmorgen, 9:20 Uhr, Gravenhorster Straße in Hörstel. Ein Radfahrer fährt in Richtung Autohaus Plagemann, als ein Auto trotz Gegenverkehrs überholt. Der Außenspiegel des Fahrzeugs streift den Radfahrer. Zum Glück bleibt er unverletzt – diesmal. Doch es hätte schlimmer ausgehen können. Wieder einmal zeigt sich: Diese Straße ist kein sicherer Ort für Radfahrer.

Warum passiert hier so häufig etwas? Warum gibt es noch immer keinen Radweg? Und was wird jetzt unternommen, um das zu ändern?



Der aktuelle Unfall: Ein Vorfall mit Ansage

Am Dienstag, dem 22. Juli 2025, wurde ein Radfahrer auf der L 594 (Gravenhorster Straße) gegen 9:20 Uhr von einem überholenden Auto touchiert. Die Szene spielte sich etwa 100 Meter vor dem Autohaus Plagemann ab – einem bekannten Engpass. Der Radfahrer blieb glücklicherweise unverletzt. Der Autofahrer, ein etwa 70-jähriger Mann aus Püsselbüren, setzte das Überholmanöver trotz Gegenverkehrs fort.

Der Vorfall wurde der Polizei gemeldet. Zeugen waren vor Ort. Es war nicht der erste Unfall an genau dieser Stelle – und wohl auch nicht der letzte, wenn sich nichts ändert.


Kein Einzelfall: Der schwere Unfall im Februar

Nur wenige Monate zuvor, am 17. Februar 2025, kam es auf derselben Strecke zu einem schwereren Vorfall. Ein 65-jähriger Pedelec-Fahrer wurde von einem LKW touchiert, verlor das Gleichgewicht, stürzte und wurde überrollt. Der Mann musste mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden. Wie sich später herausstellte, trug der Fahrradfahrer zum Zeitpunkt des Unfalls keinen Helm.

Die Polizei sperrte die Straße mehrere Stunden lang. Der geschätzte Sachschaden belief sich auf rund 2.500 Euro. Der Fahrer des LKW blieb unverletzt. Die Ermittlungen zur genauen Ursache dauern laut Polizei weiterhin an.

DatumHergangFolgen
17.02.2025LKW ĂĽberholt Radfahrer, touchiert, SturzSchwer verletzt, Rettungshubschrauber
22.07.2025PKW überholt trotz Gegenverkehr, SpiegelkontaktKeine Verletzung, Anzeige möglich

Schwerer Verkehrsunfall in Hörstel: Pedelec-Fahrer von Lkw touchiert


Gravenhorster StraĂźe: Topographie eines Risikos

Die Gravenhorster Straße (L 594) ist eine stark befahrene Verbindung zwischen Hörstel und dem Ortsteil Gravenhorst. Sie ist kurvenreich, schmal und unübersichtlich. Besonders gefährlich ist der Abschnitt zwischen der Bergeshöveder Straße und der St.-Bernhard-Straße besonders im Bereich der Kanalbrücke – hier verdichtet sich der Verkehr, der Seitenraum fehlt fast vollständig.

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Typische Gefahrenquellen:

  • Keine Temporeduzierung oder Warnschilder
  • Kein Radweg
  • Enge Ăśberholverhältnisse
  • Kurven mit schlechter Sicht
  • Schwerlastverkehr in Spitzenzeiten
  • Keine Temporeduzierung oder Warnschilder

Wie erleben Radfahrende die Strecke im Alltag?

Viele Bürger berichten von permanenter Unsicherheit. In Gesprächen mit Anwohnern und Pendlern wird deutlich: Die Angst fährt mit.

„Wenn ich dort mit dem Rad fahre, rechne ich bei jedem Fahrzeug mit dem Schlimmsten.“
– Radpendler aus Bevergern

„Ich habe dort schon mehrmals erlebt, wie Radfahrer fast in die Leitplanken gedrängt wurden.“
– Anwohnerin, Gravenhorst

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In dieser Situation sehr gut zu erkennen wie die Radfahrer, in den Gegenverkehr, mit sehr geringem Sicherheitsabstand ĂĽberholt werden.

Auch Kinder, die das nahe gelegene Kloster Gravenhorst oder das Naturschutzgebiet ansteuern und die Strecke als Schulweg nutzen mĂĽssen, sind betroffen.


Rechtliche Einordnung: Wer hat auf der StraĂźe Vorrang?

Radfahrer sind laut § 2 StVO gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Wenn kein Radweg vorhanden ist, müssen sie auf der Fahrbahn fahren. Überholende Fahrzeuge müssen mindestens 1,5 Meter Abstand halten – bei LKW sogar 2 Meter.

Ein Überholen bei Gegenverkehr ist damit faktisch nicht erlaubt, wenn der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann. Wer trotzdem überholt, handelt ordnungswidrig – und gefährdet Menschenleben.


Was sagt die Polizei?

Die Polizei Steinfurt warnt regelmäßig vor den Risiken. Besonders das Helmtragen wird eindringlich empfohlen. Nach dem Unfall im Februar veröffentlichte die Polizei diese Stellungnahme:

„Ein Helm verhindert keinen Unfall, aber er kann schwere Kopfverletzungen abmildern.“


Politik unter Druck: Minister Krischer kommt

Der Druck auf die Politik steigt. Immer mehr Bürger fordern konkrete Maßnahmen. Die Stadt Hörstel hat reagiert: Am 14. August 2025 soll laut unseren Informationen NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zu einem Ortstermin kommen.

Begleitet wird er von Vertretern der Stadtverwaltung und weiteren Vertretern. Ziel ist es, sich ein Bild von der Situation zu machen und kurzfristige sowie langfristige Lösungen zu erarbeiten.


Forderungen und Lösungsansätze

Die Liste an Forderungen ist lang – und seit Jahren bekannt. Doch jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen.

Konkrete Forderungen:

  • Bau eines separaten Radwegs entlang der Gravenhorster StraĂźe
  • Einrichtung eines Ăśberholverbots fĂĽr Kraftfahrzeuge
  • Reduzierung der Geschwindigkeit auf 50 km/h oder weniger
  • Bessere Beschilderung und optische Fahrbahnmarkierungen
  • PrĂĽfung einer Einbahnregelung fĂĽr LKW-Verkehr

Finanzierung?

Fördermittel könnten über das Landesprogramm „Nahmobilität NRW“ beantragt werden. Die Stadt Hörstel müsste dafür entsprechende Planungsunterlagen vorlegen.


Fazit: Der Weckruf muss gehört werden

Zwei dokumentierte Unfälle in fünf Monaten – das ist kein Zufall. Die Gravenhorster Straße ist ein Risiko, besonders für Radfahrende. Jetzt ist der Moment gekommen, die Weichen für mehr Sicherheit zu stellen. Der Besuch von Minister Krischer ist wichtig – aber nur dann hilfreich, wenn daraus echte Maßnahmen folgen.

Denn der nächste Unfall könnte nicht so glimpflich ausgehen wie am 22. Juli.


FAQ: Häufige Fragen zur Sicherheit auf der Gravenhorster Straße

1. Ist die Gravenhorster StraĂźe offiziell ein Unfallschwerpunkt?
Sie ist nicht als solcher ausgewiesen, wird jedoch lokal als Risikostrecke wahrgenommen.

2. Warum gibt es keinen Radweg?
Die Strecke ist landesweit Eigentum von StraĂźen.NRW. Bisher wurde der Bau nicht priorisiert.

3. Wer darf dort fahren?
Alle Verkehrsteilnehmer – Radfahrer, Pedelec-Nutzer, Autos, LKW. Aber mit gegenseitiger Rücksichtnahme.

4. Was sind die Mindestabstände beim Überholen?
1,5 Meter für PKW, 2 Meter für LKW – bei Radfahrern auf der Fahrbahn.

5. Was passiert beim Ortstermin im August?
Minister Krischer informiert sich über die Lage. Es könnten erste Planungen beschlossen werden.

6. Wie kann ich mich als BĂĽrger einbringen?
Melden Sie Gefahrenstellen ĂĽber das Portal Radverkehrsnetz oder wenden Sie sich an die Stadtverwaltung.

7. Gibt es Fördermittel für Radwege?
Ja, über das Förderprogramm Nahmobilität NRW – zuständig ist das Verkehrsministerium.

8. Wo kann ich mich zu Verkehrsregeln fĂĽr Radfahrer informieren?
Beim ADFC, auf der Seite des Verkehrsministeriums NRW oder bei der Polizei Steinfurt.

Image by Yildiray YĂĽcel Kamanmaz from Pixabay

Liebe Leser ich bin leidenschaftlicher Fotograf und Blogger. Gemeinsam möchte ich mit euch Hörstel und die Region Erkunden, spannende und neues Berichten. Ihr habt Fragen oder Anregungen, dann schreibt mich direkt an. Meine Kontaktdaten findet Ihr unter Kontakte.

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