#krisenfeST: Wie der Kreis Steinfurt seine Bürger auf Krisen vorbereitet – und was Hörstel jetzt wissen muss
Ein Sommerabend, ein kurzer Stromausfall – und plötzlich wird einem bewusst, wie selbstverständlich vieles im Alltag ist. Licht, Wasser, mobile Kommunikation: Wenn etwas davon ausfällt, merkt man sofort, wie verletzlich das gewohnte Leben sein kann. Auch im Kreis Steinfurt wächst dieses Bewusstsein. Obwohl Deutschland nach Angaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) weiterhin zu den sichersten Ländern zählt, nehmen extreme Wetterereignisse, Cyberangriffe und Versorgungsstörungen zu.
Mit der neuen Kampagne „#krisenfeST – Hier lebt’s sich gut & sicher“ möchte der Kreis Steinfurt Menschen nicht beunruhigen, sondern stärken. Es geht um gute Vorbereitung, nachvollziehbare Informationen und konkrete Schritte, die jeder Haushalt umsetzen kann. Die Kampagne setzt dabei auf einfache, klare Hinweise – und soll besonders in Städten wie Hörstel Orientierung geben.
Inhaltsverzeichnis
1. Was hinter #krisenfeST steckt
Die neue Kampagne des Kreises Steinfurt verfolgt ein klares Ziel: Bürgerinnen und Bürger sollen sich im Ernstfall richtig verhalten können und wichtige Entscheidungen nicht unter Stress treffen müssen. Dafür stellt der Kreis kontinuierlich Informationen bereit – über Pressemitteilungen, Social Media und thematische Schwerpunkte.
Zu den Inhalten gehören:
- Infos über Warnsysteme wie NINA
- Hinweise zu Notfallvorräten
- Empfehlungen für Stromausfall und Kommunikationsausfälle
- Kontakt- und Notrufnummern
- Orientierungshilfen für den Fall von Evakuierungen
Die Kampagne richtet sich an die breite Bevölkerung. Niemand soll das Gefühl haben, überfordert zu sein. Vielmehr geht es darum, Vertrauen zu schaffen und Sicherheit zu vermitteln.
2. Warum Krisenvorsorge heute wichtiger ist
Der Klimawandel, technische Abhängigkeiten und geopolitische Entwicklungen verändern die Bedingungen, unter denen wir leben. Ein Blick auf die Ereignisse der letzten Jahre macht das deutlich:
- Hochwasser wie 2021 zeigten die Belastungsgrenzen von Infrastruktur.
- Starkregen und Stürme treten häufiger auf.
- Cyberangriffe behinderten bereits Krankenhäuser und Verwaltungen.
- Unterbrochene Lieferketten beeinflussten die Versorgungslage.
Auch der Kreis Steinfurt ist mit solchen Risiken konfrontiert. Einsatzkräfte sind gut vorbereitet, dennoch gilt: Ohne Eigenvorsorge stoßen selbst starke Strukturen irgendwann an ihre Grenzen.
Die Kampagne #krisenfeST soll deshalb deutlich machen, dass Vorsorge kein Alarmismus ist. Sie ist eine Form der persönlichen Sicherheit – so selbstverständlich wie ein Verbandskasten oder ein Ersatzreifen.
3. Stimmen aus dem Kreishaus
Die Verantwortlichen im Kreishaus betonen, wie wichtig transparente Kommunikation ist.
Landrat Dr. Martin Sommer erklärt:
„Wir möchten die Bevölkerung nicht verunsichern, sondern auf einen möglichen Ernstfall so gut es geht vorbereiten.“
Auch Dr. Karlheinz Fuchs, Dezernent für Gesundheit und Bevölkerungsschutz, unterstreicht:
„Offene und verständliche Information ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Sie ist Voraussetzung dafür, dass Menschen im Ernstfall ruhig bleiben und wissen, was zu tun ist.“
Beide Aussagen stammen aus der Pressemitteilung des Kreises Steinfurt und spiegeln den Kern der Kampagne wider: informieren statt beunruhigen.
Bürger-Notfunk, Leuchttürme und Krisenkommunikation im Kreis Steinfurt
4. Notfallvorrat: Was jeder Haushalt jetzt wissen sollte
Ein Notfallvorrat ist kein Zeichen von Angst, sondern eine sinnvolle Vorbereitung. Er schützt in Situationen, in denen Supermärkte geschlossen sind oder Trinkwasser knapp wird. Das BBK empfiehlt einen Vorrat für mindestens zehn Tage.
Empfohlene Mengen pro Person laut BBK/BLE
| Kategorie | Menge | Beispiele |
|---|---|---|
| Wasser | 20 Liter | Trink- oder Mineralwasser |
| Getreide/Brot/Kartoffeln | 3,3 kg | Nudeln, Reis, Brot |
| Gemüse & Hülsenfrüchte | 4 kg | Bohnen, Linsen, Mais |
| Obst & Nüsse | 2,5 kg | Apfelmus, Nüsse, Trockenfrüchte |
| Milchprodukte | 2,6 kg/l | H-Milch, Kondensmilch |
| Fette & Öle | 0,36 kg | Pflanzenöl, Butter |
| Extras | individuell | Kaffee, Tee, Schokolade |
Eine vollständige Checkliste bietet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung:
🔗 Vorratskalkulator
Alltagstaugliche Tipps
- Vorräte regelmäßig verbrauchen und ersetzen.
- Lebensmittel wählen, die man gerne isst.
- Platzsparend stapeln, z. B. in Kisten oder Regalen.
- Auch Haustiere berücksichtigen.
Notfallvorräte sind keine ungewöhnliche Maßnahme. Länder wie die Schweiz oder Österreich empfehlen ähnliche Strategien – ein international übliches Vorgehen.
5. Notfallgepäck: Warum Minuten entscheidend sein können
Wenn die Feuerwehr an der Tür klingelt und zur Evakuierung auffordert, bleibt selten viel Zeit. Genau darum empfiehlt das BBK ein gepacktes Notfallgepäck, das jederzeit griffbereit ist.
Die offizielle Liste gibt es hier:
🔗 BBK-Notfallrucksack
Das sollte im Notfallgepäck nicht fehlen:
- Dokumente (auch Kopien)
- Medikamente für mehrere Tage
- Wechselkleidung
- Hygieneset
- Taschenlampe + Batterien
- Ladegeräte & Powerbank
- Batterie- oder Kurbelradio
- Etwas Bargeld
- Haustierbedarf
Ein solches Gepäck erleichtert nicht nur das Handeln im Ernstfall, sondern reduziert auch Stress. Menschen, die vorbereitet sind, treffen klarere Entscheidungen.
6. Exkurs: Was bedeutet die Kampagne für Hörstel?
Hörstel ist ein aktiver Teil der Sicherheitsstrukturen im Kreis. Die vier Feuerwehrstandorte – Hörstel, Dreierwalde, Bevergern und Riesenbeck – sind gut vernetzt. Zudem arbeitet die Stadt eng mit dem Kreis Steinfurt und dem BBK zusammen.
Bereits in einem früheren Hörstel-Aktuell-Artikel über Notfunk und Leuchtturmkonzepte wurde erklärt:
- Hörstel prüft mögliche Orte, die bei Stromausfällen als Informationspunkte dienen könnten.
- Die Feuerwehren werden regelmäßig geschult und üben Szenarien wie Unwetter oder Stromausfälle.
- Warn-Apps wie NINA werden aktiv empfohlen und genutzt.
Die Kampagne #krisenfeST baut auf diesen Strukturen auf. Sie ergänzt lokale Bemühungen durch einheitliche, landkreisweite Kommunikation.
7. Tipps für Familien, Senioren und Alleinlebende
Familien
- Treffpunkt vereinbaren, falls man getrennt wird.
- Medikamente für Kinder separat packen.
- Radio und Powerbank griffbereit halten.
Senioren
- Medikamentenplan sichtbar aufbewahren.
- Vertrauenspersonen informieren.
- Beleuchtung und Batterien regelmäßig prüfen.
Alleinlebende
- Notfallkontakte schriftlich hinterlegen.
- Vorräte übersichtlich organisieren.
- Kurbelradio bereitstellen.
Diese Tipps sollen den Alltag erleichtern und im Ernstfall Orientierung geben – ohne Angst zu machen.
8. Fazit
Die Kampagne #krisenfeST zeigt, wie ernst der Kreis Steinfurt das Thema Krisenvorsorge nimmt, ohne es dramatisch wirken zu lassen. Gute Vorbereitung bedeutet nicht, von einer Katastrophe auszugehen. Sie bedeutet, im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben – für sich selbst, aber auch für Familie und Nachbarn.
Hörstel profitiert von den vorhandenen Strukturen und der engen Zusammenarbeit zwischen Stadt, Kreis und Hilfsorganisationen. Mit wenigen Maßnahmen können Bürgerinnen und Bürger viel tun, um sicher durch unsichere Zeiten zu kommen.
9. FAQ
1. Muss jeder Haushalt exakt zehn Tage Vorrat anlegen?
Nein. Es ist ein Richtwert. Wichtig ist eine Grundversorgung.
2. Wie erhalte ich im Ernstfall Informationen?
Über Warn-Apps wie NINA, regionale Radiosender oder offizielle Webseiten.
3. Wie wahrscheinlich sind Blackouts im Kreis?
Sie gelten als unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Vorsorge schafft Sicherheit.
4. Warum ist ein Kurbelradio wichtig?
Es funktioniert unabhängig von Strom und Mobilfunk.
5. Wo finde ich die vollständige Notfallgepäckliste?
Hier: Notfallrucksack vom BBK
6. Wird die Kampagne #krisenfeST fortgeführt?
Ja. Der Kreis plant regelmäßige Beiträge.
7. Welche Rolle spielen die Feuerwehren in Hörstel?
Sie sind zentrale Partner im Bevölkerungsschutz und Teil der Krisenstrukturen.



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